Woher kommt der Begriff „Tiefenschärfe“ und was bedeutet er?

Ein häufig genutzter Begriff aus der Fotografie

staunende Kinder © Susanne Braun-Speck, Reinfeld

Ein Foto mit geringer Schärfentiefe bzw. Tiefenschärfe stellt die Person oder Gegenstand in den Vordergrund – so wie auf diesen Fotos. Kurzsichtige Menschen sehen alles so … Die Kinder sind deutlich und scharf, der Hintergrund ist verschwommen. Dadurch bekommt dieses Foto eine ganz besonderen Anmut. Die Veränderung der Schärfentiefe während des Fotografierens ist ein wichtiges Gestaltungsmittel mit erheblicher Auswirkung aufs Bild.

Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn dabei ein Tele-Objektiv von weiter Entfernung genutzt wird (alternativ bei Smartphones die Einstellung „Portrait“).

Ursprung:

Laut Wikipedia (Quelle) werden umgangssprachlich beide Begriffe synonym verwendet: Tiefenschärfe und Schärfentiefen. Auch aus sprachwissenschaftlicher Sicht – in Deutschland – haben beide Begriffe dieselbe Bedeutung. In dem Programm „Adobe Photoshop“ beispielsweise wird aber nur der Begriff „Tiefenschärfe“ verwendet.

So oder so meinen Beide das Gleiche. Sie bestehen aus den Worten „Tiefen“ und „Schärfe“. Durch Manipulation der Schärfentiefe soll der Hintergrund scharf oder unscharf gestaltet werden. Es geht also tatsächlich um die Schärfe der Tiefe (d.h. um den Bildbereich, der am weitesten entfernt ist).

Zusammengesetzte Substantive?

Seit die Begriffe im späten neunzehnten Jahrhundert zum ersten Mal auftraten, war Tiefenschärfe häufiger verwendet worden und soll eigentlich der fachlich richtige Begriff sein (laut DIN-Norm 19040 von 1979 – darin geht es um Begriffe der Photographie & Stereoskopie).

Erst durch Diskussionen in Fachkreisen wurde Tiefenschärfe immer häufiger zur Schärfentiefe.

Grund ist die Frage, WIE zusammengesetzte Substantive (Nominalkomposita) im Deutschen funktionieren – was steht bei einem zusammengesetzten Wort vorne? Der wichtigere Hauptbegriff oder nicht? Und was ist hier wichtiger? Der Wortbestandteil „Tiefen“ oder „Schärfe?

Beim Fotografieren geht es darum, dass die Tiefen (die weit entfernten Bildbestandteile) entweder scharf oder unscharf sind.

Also halten wir den ursprünglichen Begriff „Tiefenschärfe“ für richtig. Damit die Tiefen, wie auf dem Bild hier, unscharf werden, müssen zwei Dinge getan werden:

  1. Hohe Distanz: Der Fotograf sollte weit entfernt stehen und mit Teleobjektiv fotografieren. Bei o.g. Bild stand die Fotografin (Susanne Braun-Speck) so weit weg von den Kindern, sodass die garnicht merkten, dass sie fotografiert wurden.
  2. Kamera-Einstellungen: Das Objektiv muss eine hohe Brennweite haben bzw. eine große Blenden-Öffnung. Bei den heutigen Kameras spielt das aber kaum noch eine Rolle. Auf Smartphones und digitalen Kameras gibt es dafür z.B. die Einstellung „Portrait“.

Grundsätzlich kann ein Fotograf aber davon ausgehen, dass er mit Spiegelreflex-, Mitttelformat- oder Großbild-Kameras deutlich bessere Fotos mit geringer Tiefenschärfe gestalten kann, da Kleinbildformat- und Smartphone-Kameras eher dazu neigen, das gesamte Bild – von vorne bis hinten – scharf zu stellen.

Weitere Informationen:

  • Wer mehr über diese Foto-Technik erfahren will, liest auf Wikipedia weiter.
  • Wer Webdesign oder Marketing-Beratung braucht und die Reinfelder Agentur „tiefenschaerfe“ sucht, informiert sich auf dieser Website weiter.*
 
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